Thema: Bahndamm …
Fluglärm macht krank
Nachfolgender Beitrag ist eine gekürzte Fassung eines Artikels von Hakki Hasskelo auf der Webseite der Grünen in Bergisch Gladbach.
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In den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird deutlich gemacht wie gefährlich Fluglärm ist. Jeder fünfte Europäer ist nachts regelmäßig einem Geräuschpegel ausgesetzt, der erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben könnte. Die WHO führt Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung vor nächtlicher Lärmbelastung ein.
Kopenhagen und Bonn, 8. Oktober 2009: Heute veröffentlicht das WHO-Regionalbüro für Europa seine Leitlinien für die nächtliche Lärmbelastung in der Europäischen Region. In der Publikation werden bahnbrechende neue Er-kenntnisse über mögliche Gesundheitsschäden infolge nächtlicher Lärmbelastung erläutert und Richtwerte für den Schutz der Gesundheit empfohlen.
Der neue Grenzwert ist ein jährlicher durchschnittlicher nächtlicher Geräuschpegel von max. 40 Dezibel (dB), was etwa dem Pegel einer ruhigen Straße in einem Wohngebiet entspricht. Wer beim Schlafen während des Jahres einer höheren Lärmbelastung ausgesetzt ist, kann leichte gesundheitliche Folgen wie Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit erleben. Eine langfristige Lärmbelastung über 55 dB, was etwa dem Geräuschpegel einer belebten Straße entspricht, kann eine Ursache für Bluthochdruck und Herzinfarkte sein. Jeder fünfte Bürger der Europäischen Region ist regelmäßig einem solchen Lärmpegel ausgesetzt.
„Lärm ist zur häufigsten umweltbedingten Belastung in der Europäischen Region geworden; immer mehr Bürger beklagen sich über Lärmbelästigung. Die neuen Leitlinien sollen den Ländern dabei helfen, die zentralen Sachfragen in Verbindung mit den Gesundheitsfolgen von Lärmbelastung zu erkennen und in Angriff zu nehmen”, sagt Dr. Srdan Matic, Leiter der Sektion „Nicht-übertragbare Krankheiten und Umwelt” beim WHO-Regionalbüro für Europa. „Nach einer über sechs Jahre laufenden fachlichen Evaluation der wissenschaftlichen Evidenz in der Europäischen Region verfügen die Regierungen der Mitgliedstaaten nun über eine bessere Rechtfertigung für die Regulierung der nächtlichen Lärmbelastung und über klare Empfehlungen darüber, wo die Grenzwerte liegen sollten.” An der Ausarbeitung der Leitlinien waren 35 Wissenschaftler aus den Bereichen Medizin und Akustik sowie eine Reihe maßgeblicher Partner wie die EU-Kommission beteiligt.
Auswirkungen auf die Gesundheit
In neueren Forschungsarbeiten wird nächtliche Lärmbelastung eindeutig mit gesundheitlichen Schäden in Verbindung gebracht. Lärm kann nicht nur Gehörschäden verursachen, sondern auch schwerwiegende Gesundheitsprobleme verschärfen, insbesondere durch seine Auswirkungen auf Schlaf wie auch aufgrund der Zusammenhänge zwischen Schlaf und Gesundheit. Auch wenn Menschen schlafen, reagieren ihre Ohren, ihr Gehirn und ihr Körper trotzdem weiter auf Geräusche. Schlafstörungen und Ärger sind die ersten Auswirkungen nächtlicher Lärmbelästigung und können zu psychischen Störungen führen.
Lärmbelastung kann sogar vorzeitige Morbidität und Mortalität zur Folge haben. Nächtliche Lärmbelästigung durch Flugverkehr kann auch dann Bluthochdruck verursachen, wenn die
Betroffenen davon nicht aufwachen. Besonders schädlich sind die Auswirkungen von Lärm meist dann, wenn Menschen während des Einschlafens wieder aufwachen. Jüngste Untersuchungen belegen, dass Fluglärm am frühen Morgen sich durch Beschleunigung der Herzfrequenz besonders schädlich auswirkt.
Grenzwerte für Lärm und Maßnahmen der Länder
Die neue Publikation der WHO enthält sowohl neue Erkenntnisse als auch Empfehlungen, die sich die Länder bei der Einführung konkreter Grenzwerte für Lärm leicht zunutze machen können. Die Leitlinien ergänzen die vor einigen Jahren von der Europäischen Union angenommene Richtlinie über Umgebungslärm; darin werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, Lärmkarten zu erstellen und die Lärmbelastung der Bevölkerung zu reduzieren, wobei jedoch auf die Festlegung von Grenzwerten verzichtet wird.
Interventionen, die auf eine Reduzierung der Zahl von Lärmereignissen wie auch des allgemeinen Geräuschpegels abzielen, sind das wirksamste Mittel zum Schutz vor erhöhter Lärmbelastung. Die Festlegung von Lärmschutzzonen kann den Planungsbehörden dabei helfen, bestimmte empfindliche Gebiete vor Lärm zu schützen, in dem etwa Verkehr von Krankenhäusern und Schulen ferngehalten wird und Lärmschutzwände errichtet werden.
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Das Original dieses (hier gekürzt wiedergegebenen) Artikels ist zu finden unter www.gruene-gl.de.
Wer fehlt noch im iGL Vereinsportal?
Das Vereinsleben von Bergisch Gladbach ist ein echter Dschungel: ungeheuer vielfältig, dicht, unüberschaubar. Bei jedem Schritt, den man sich tiefer hinein begibt, stößt man auf neue Entdeckungen – von denen man bislang nicht die geringste Ahnung hatte.
Um diesen Reichtum an Vereinen, Initiativen, (Karnevals-)Gesellschaft und anderen organisierten Gruppen transparenter, übersichtlicher und damit auch zugänglicher zu machen, haben wir das iGL Vereinsportal eröffnet.
Wir haben inzwischen etwas nachgebessert – aber bestimmt fehlen noch eine ganze Menge Vereine. Daher sind jetzt Sie dran? Ist Ihr Verein aufgelistet und korrekt einsortiert? Wenn nicht, bitte eine Mail an info@in-gl.de
Falls Sie es später suchen: Sie finden es hier im Bürgerportal in der Leiste ganz oben, unter “Stadtführer”. Damit Sie im Vereinsportal nicht so lange blättern müssen, gibt es gleich am Anfang ein Inhaltsverzeichnis, durch anklicken der jeweiligen Stichworte kommen Sie schneller ans Ziel. Einfach mal ausprobieren.
Und so ist das Vereinsportal sortiert:
1. Die Hauptstraße: Vereine nach dem ABC
Hier findet man zunächst, ganz klassisch, eine alphabetische Liste aller Vereine, die uns bekannt sind. Jeder Verein ist mit seiner Website verbunden, wo man mit einem Klick alle weiteren Informationen findet. Und außerdem verbinden wir möglichst viele Vereine mit den Beiträgen im Bürgerportal, in denen sie auftauchen.
2. Die Nebenstraßen: Vereine nach Themengebieten
In der Regel interessiert man sich aber nicht für den Namen eines Vereins, sondern für das Themengebiet, mit dem er sich beschäftigt. Aber weil ein Korfballverein nicht unbedingt diesen Begriff im Namen führt (sondern zum Beispiel SG Pegasus heißt), haben wir die Vereine auch danach sortiert, worum es ihnen geht. Da gibt es grobe Kategorien wie “Sport”, aber auch ganz spezielle wie “Korfball”.
3. Die Seitenpfade: Vereine nach Ortsteilen
Natürlich ist auch interessant, welche Vereine es im eigenen lokalen Umfeld gibt. Also habe wir die Vereine, soweit möglich, auch nach ihrem Sitz sortiert.
Jetzt sind Sie dran
Mit dem Vereinsportal bieten wir einen feinen Service. Gern geschehen.
Aber da es sich ja um ein Bürgerportal handelt, ist auch Ihre Mitarbeit gefragt. Denn mit Sicherheit haben wir noch eine ganze Menge Vereine übersehen. Außerdem haben sich garantiert einige Fehler eingeschlichen.
Also: welche Vereine fehlen noch? Wo müssen wir nachbessern?
Nutzen Sie für Ihre Eingaben das Kommentarfeld unten – oder schicken Sie uns eine E-Mail an info@in-gl.de
Für Vereine gibt es noch mehr: Vereinsberichterstattung
Und natürlich können die Vereine auch selbst im Bürgerportal berichten:
- mit Beiträgen aus dem Vereinleben
- mit Veranstaltungsankündigungen
- mit Spielberichten.
Ein paar Vereine sind schon dabei, aber wir hätten gerne mehr.
Melden Sie sich hier an und legen Sie los – oder schicken Sie eine Mail. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Presseschau 3.9.2012
Bärbroicher ziehen Schlussstrich unter Kirchenkampf
Mit dem ersten Kapellenfest hat die “Interessengemeinschaft St. Maria Empfängnis Bärbroich e.V.” den Grundstein für einen Neubeginn des Gemeindelebens gelegt. Die Initiatoren Werner Kalthoff und Willi Hebborn sehen den Streit um die Gemeindeordnung und die Sitzordnung in der Kirche mit dem damaligen Pfarrverweser Norbert Hörter als beendet an.
Quelle: BLZ
Weitere Informationen:
Alle Beiträge zum Kirchenstreit in Bärbroich
Weitere Berichte
- Bergisch Gladbach erhält vom Land NRW für die Kindergartenjahre 2011/12 und 2012/13 für den Ausbau der U3-Betreuung deutlich mehr Geld, berichtet Gerhard Zorn, Kreisvorsitzender der SPD
- Bensberg feiert zum 25. Mal das Fest auf der Kaule – die längste Vergnügungsmeile der Schlosstadt, KSTA
- Siedlungsgemeinschaft Frankenstraße feiert Straßenfest – und wachsenden Zusammenhalt des Wohnviertels, BLZ
- Romaneyer Kappesfest fällt zum 130. Jubiläum besonders groß und intensiv aus, BLZ
- Wanderrundweg um die Große Dhünn-Talsperre eröffnet, BLZ
- Suscha Korte und Detlef Waschkau stellen in der Galerie Malchers in Bensberg aus, BLZ
- Feuerwehr löscht Kellerbrand in Mehrfamilienhaus am Milchborntalweg, RadioBerg, Fotos Feuerwehr GL
Sportergebnisse vom Wochenende
- Der SV 09 verliert 0:2 in Siegen und steht in der Regionalliga West jetzt auf Platz 13, ausführliche Presseschau in der FB-Gruppe “Fußball in Bergisch Gladbach”
- SV Refrath gewinnt in der Bezirksliga 1 mit 1:0 gegen den TuS Lindlar, KSTA
Frische Videos
- BergTV berichtet über die Marktgalerie in Bensberg:
- BergTV berichtet aus dem Schulmuseum Katterbach:
Die lieben Nachbarn
- Odenthal: Wer nach Geschäftsschluss wann wo parken darf, BLZ
Das bringt die Woche
- Montag, 9:30 Uhr: Seniorenbeirat, Altenheim St. Josefshaus, Junkersgut 10 – 14
Tagesordnung und alle Dokumente - Mittwoch, 17 Uhr: Vergabeausschuss, Rathaus Bensberg
- Mittwoch, 19 Uhr: Mitgliedertreff des Bürger- und Heimatverein Refrath zeigt Film über das Jubiläumsfest, Bürgerzentrum Steinbreche
- Freitag: Stadtlauf, weitere Infos
- Samstag und Sonntag: Kultur- und Stadtfest, das ganze Programm
- Alle Termine
Aktualisierung: Was der Tag bringt
Wie funktioniert das hier? Was ist eigentlich Twitter? Was bringt mir das?
Zweiter Spielplatz-Aufräumtag am 14. Juni
Was die großen und kleinen Helfer im November letzten Jahres geleistet haben, verlangt ganz eindeutig nach Wiederholung: Der Verein “Wir für Bergisch Gladbach” lädt deshalb am Samstag, dem 14. Juni 2014 zum 2. Spielplatzaufräumtag ein. Das Ziel: In drei Stadtteilen jeweils einen Spielplatz mit Hilfe vieler Hände und eines Profiunternehmens in Ordnung zu bringen – und die Kinder dafür zu sensibilisieren, ihr Freizeit-Umfeld auch langfristig in Schuss zu halten.
Organisiert wird der Aufräumtag wieder von Gaby Gieraths und ihrem Team; folgende Spielplätze sollen nach Absprache mit der Stadtverwaltung gründlich gesäubert und hergerichtet werden:
- in Bensberg/Bockenberg der Spielplatz Gerberweg;
- in Nußbaum der Spielplatz Reuterstraße, neben der Kindertagesstätte Rosenhof, Hausnummer 23
- in Frankenforst der Spielplatz Taubenstraße, neben der Grundschule.
Die drei Spielplätze können ein “Facelifting” gut gebrauchen: So wird Gartenbauunternehmer Michael Schenker an der Reuterstraße sogar mit dem Bagger anrücken und den Bolzplatz komplett abziehen. Den Splitt dafür stellt die Stadt zur Verfügung. In Frankenforst steht die Fa. Ramms wie bereits beim ersten Mal den Helfern zur Seite, und in Bensberg leistet die Fa. Sydow professionellen Beistand. Herzlichen Dank für die Unterstützung!
Aber auch Zusagen von Helfern aus der Bürgerschaft gibt es schon: In Frankenforst wirbelt Ansprechpartner Marcus Henrich gemeinsam mit der IG Refrath. In Nußbaum helfen die Kinder aus der Kita und in Bensberg wie bereits im November wieder die Kids und Eltern des Café Kiwo zusammen mit dem FC Bensberg.
Weitere starke Arme sind überall herzlich willkommen! Niemand braucht Hunger zu leiden während der Arbeit: Verpflegung und Getränke gibt es an allen drei Spielplätzen.
Die Aufgaben sind vielfältig; der Löwenanteil der Arbeit wird zu dieser Jahreszeit bei Unkrautjäten und Müllaufsammeln anfallen. Was hingegen nicht auf den Arbeitsplan der Helfer gehört, ist die Instandsetzung der Spielgeräte oder die Entfernung von Graffitis. Dafür müssen von der Stadt beauftragte Fachleute ran.
Los geht es am Samstag in Frankenforst und Bensberg um 9.30 Uhr, in Nußbaum bereits um 9.00 Uhr. Einfach zum Spielplatz kommen und mitmachen, aber Harke, Laubbesen, Schüppen und vor allem festes Schuhwerk nicht vergessen! Weitere Werkzeuge stellen die beteiligten Gartenbauer zur Verfügung.
Mit 90 wird es Musculus in Bensberg zu eng
„Ich bin kein Konzernmensch, sondern Mittelständler“, sagt Georg Musculus. Und das soll auch so bleiben. Zusammen mit seinem Bruder Klaus werde er alles dafür tun, auch in Zukunft jeden seiner Mitarbeiter persönlich zu kennen. Wachstum ist daher nicht sein Thema. Sondern Stabilität. Und die sieht der Unternehmer durchaus gefährdet.
Seit 90 Jahren produziert die Georg Musculus GmbH & Co. KG Produkte aus Schwertextilien: Erst Zeltplanen, später Wohnwagenvorzelte, heute vor allem Markisen. 70 Mitarbeiter beschäftigt Musculus.
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Der Absatz von Sonnenschutzsystemen ist dank der Arbeitsplatzrichtlinien der EU gesichert, die Unternehmensnachfolge ebenfalls. Unter Georg (63) und Klaus (57) Musculus arbeiten bereits drei Mitglieder der vierten Familiengeneration im Unternehmen an der Ernst-Reuter-Straße: Sandra, Christopher und Lucas Musculus.
Aber der Standort wird immer mehr zum Problem.
Hoffnung auf Gewerbegebiet Vinzenz Pallotti schlägt in Frust um
Schon vor zehn Jahren hatte Musculus ein großes Grundstück an der Vinzenz-Pallotti-Straße gekauft, in der Hoffnung, dass hier ein neues Gewerbegebiet mit reichlich Platz für einen modernen Neubau entsteht. Doch das Projekt geriet in juristisches und politisches Störfeuer, entschieden ist bis heute nichts. „Wenn ich vor zehn Jahren gewusst hätte, was da passiert, wäre Musculus heute längst anderweitig angesiedelt“, bilanziert der frustrierte Firmenchef.
Drastische Entscheidungen mussten die bislang drei Musculus-Führungsgenerationen immer wieder treffen. Das 1924 am Kölner Holzmarkt gegründet Unternehmen wurde ausgebombt, ausgelagert, 1980 erfolgte der Umzug nach Bensberg, hier brannte der Betrieb 1990 komplett ab und wurde neu aufgebaut.
Zweckbau an der Ernst-Reuter-Straße platzt aus allen Nähten
Doch inzwischen ist der Zweckbau für eine effiziente Produktion viel zu eng geworden, längst nicht mehr zeitgemäß. Ein Beispiel? Im oberen Stockwerk werden die zum Teil sehr großflächigen Markisen genäht. Die fertigen Bahnen dürfen aufgrund von Produktvorschriften seit einigen Jahren nicht mehr gefaltet werden, passen nun nicht mehr in den Aufzug. Daher müssen sie zweimal pro Tag durch ein Loch in der Decke herabgereicht werden
Im Erdgeschoß, wo die großen Schweißautomaten stehen, herrscht drangvolle Enge. Gerne würden Georg und Klaus Musculus für eine halbe Million Euro neue Maschinen kaufen. Nur haben sie keinen Platz dafür.
Aber weil die Firmenchefs eben keine „Konzernzmenschen“ sind, schrecken sie vor einer Betriebsverlagerung zurück. Vor allem mit Blick auf die Mitarbeiter, die zum Teil schon von Köln mit nach Bensberg gezogen sind. Der Konfektionär Jürgen Kamrath beging im März sein ganz persönliches Firmenjubiläum: er ist seit 50 Jahren im Betrieb.
Und dennoch: „Mittelfristig muss hier aber etwas geschehen“, sagt Georg Musculus. Diese Entscheidung werde in Absprache mit der nächsten Familiengeneration getroffen – um die Kontinutität des Unternehmens zu sichern.
Spezialisierung sichert Musculus das Überleben
Kontinuität, aber auch Wandel prägen das Unternehmen seit 90 Jahren. In diesen Jahrzehnten haben sich die Branche und das Endprodukt völlig gewandelt. „Früher gab es in unserer Branche allein in Köln fünf große Betriebe, jetzt sind es in ganz Deutschland gerade mal noch fünf“, berichtet Georg Musculus. Übrig blieben die Spezialisten.
Lesen Sie mehr: Website der Musculus Gmbh & Co. KG Musculus Onlineshop Musculus auf Facebook Musculus auf Google+ Porträt GL & Lev Kontakt (download) Alle Beiträge über Musculus
Das dahinter liegende Berufsbild wurde immer attraktiver, aber gleichzeitig unbekannter. Gerade mal 40 bis 50 technische Konfektionäre würden derzeit pro Jahr ausgebildet. Wurden früher vor allem Säcke und Lkw-Planen auf Maß gebracht, so fertigen die Konfektionäre heute aus Schwertextilien eine große Bandbreite von Produkten: vom Segel bis hin zur Außenhaut von Fußballstadien
Oder eben Sonnenschutzsysteme, wie beim Spezialisten Musculus. Nach den Vorgaben der Anlagenbauer werden in Bensberg Markisen, Sonnensegel und andere textile Komponenten genäht und geschweißt. „80 Prozent sind Einzelanfertigungen“, betont Georg Musculus, der viele Jahre als Vorsitzender des Prüfungsausschusses tätig war. Daneben vertreibt Musculus auch hochwertige Gartenmöbel und Grills, aber 75 Prozent des Umsatzes entfallen nach wie vor auf die traditionelle Produktion.
Neben Industriekaufleuten und Sonnenschutzmechatronikern bildet Musculus jeweils zwei technische Konfektionäre aus. Qualifizierte Bewerber zu finden sei allerdings nicht einfach: ein gutes Verständnis für Flächen und Maße müssen die Auszubildenden mitbringen. Dafür stehen ihnen nach Abschluss der Ausbildung viele Türen offen, denn gute technische Konfektionäre sind gefragt. Nicht zuletzt bei Musculus.
Warum nicht? Preiswerter Wohnraum am Belgischen Platz
In Bergisch Gladbach fehlen preiswerte Wohnungen. Auch deshalb, weil immer weniger Sozialwohnungen gebaut werden und immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen.
In Bergisch Gladbach verhindern die hohen Grundstückspreise mögliche Investitionen in den Bau von öffentlich geförderten Wohnraum, für die nur eine sozial gedeckelte Miete verlangt werden darf.
NRW-Bauminister Michael Groschek hatte die Kommunen in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, gezielt Grundstücke für den geförderten Wohnungsbau bereitzustellen. Diese Aufforderungen sind in Bergisch Gladbach ungehört verhallt. Tatsächlich betreibt die stadteigene Stadtentwicklungsgesellschaft (SEB) eine schamlosen Preispolitik, mit der sie die hohen Grundstückpreise weiter in die Höhe treibt.
So hat die SEB erst letztes Jahr auch ein Grundstück im Randbereich von Refrath zu einem unglaublichen Verkaufspreis von 557 Euro pro Quatradmeter verkauft. Damit stehen SEB und die Stadt Bergisch Gladbach den geldgierigen Immobilienspekulanten in nichts nach, wenn es um die Grundstückwirtschaft geht.
So können weder private Investoren, noch die kommunale Rheinisch Bergische Siedlungsgesellschaft /RBS Grundstücke erwerben, auf denen sie preiswerte Wohnungen errichten können. Angeblich gibt es keine geeigneten Grundstücke dazu in Bergisch Gladbach.
Feigenblatt: Runder Tisch „Bezahlbarer Wohnraum“
Mit der Einrichtung eines Runden Tisches „Bezahlbarer Wohnraum“ verzögert die Stadt Bergisch Gladbach längst mögliche und notwendige Maßnahmen, um den Menschen in ihrer Wohnungsnot zu helfen. Dort wird seit fast einem Jahr freundlich diskutiert, aber es geschieht nichts und es werden auch keine neue Wohnungen gebaut, während nicht nur die Mieten, sondern auch die Nöte der wohnungssuchenden Bergisch Gladbacher Bürger jeden Tag weiter ansteigen.
Gleichzeitig landen immer mehr Menschen in den städtischen Notunterkünften, da sie in Bergisch Gladbach keine bezahlbare Wohnung finden. Diese Unterkünfte sind nicht nur überfüllt, sondern es müssen nun mit hohe Investitionen sogar neue Notunterkünfte gebaut werden.
Notwendig sind mehr Bemühungen, die preiswerten regulären Wohnraum mit Fördermittel des Landes schaffen, damit wohnungssuchende Bürger wieder regulären Wohnungen einziehen können.
Ausweisung von neuem Bauland wird verschleppt
Auch werden lange beschlossene Planungen, die neues Bauland ausweisen sollen, verschleppt. So wollen private Investoren auf den Fläche zwischen Altenberger-Dom-Straße und Zehntweg in Schildgen seit Jahren bauen, doch trotz Beschluss des Stadtrats vor nun acht Jahren wird die Entwicklung eines Bebauungsplan durch die Stadtverwaltung blockiert.
Dieses ist nur ein Beispiel von vielen, denn statt Flächen für Wohnraum bereitzustellen, plant die zuständige Verwaltung immer andere und neue Prestigeprojekte in der Stadtmitte oder sinnlose Gewerbeflächen, die dann doch nicht kommen werden. Dafür ist Zeit, Geld und Personal genug da.
Auch die Stadtentwicklungsgesellschaft SEB beschäftigt sich ausschließlich mit dem Ausverkauf eigener Grundstücke zu möglichst hohen Preisen, mit Wirtschaftsförderung und den Ausbau des Gewerbes. Mit der „Entwicklungen unserer Stadt“ und der Planung von mehr Wohnungen will die SEB anscheinend nichts zu tun haben.

Plan: “Belgischer Platz” im Wohngebiet Frankenforst – Quelle: OpenStreetMap
Es gibt geeignete Flächen
Auf der Suche nach ungenutzten städtischen Grundstücken, fällt immer wieder der kleine Park an der Parkstraße im Wohnviertel Frankenforst ins Auge. Der „Belgischer Platz“ wird seit Jahrzehnten weder von Spaziergängern noch von Anwohnern genutzt.
Warum auch, denn die Anwohner drumherum haben selbst Terrassen und viel Grün auf ihren großzügigen Gartengrundstücken. Auch Auswärtige nutzen lieber den Wald im nur 50 Meter entfernt gelegenen Naherholungsgebiet Saaler Mühle.
Das mehr als 3.500 m² große Grundstück „Belgischer Platz“ mitten in einem schon vollständig erschlossenen Wohngebiet wäre sehr gut für den Bau von Wohnungen geeignet.
Die Stadt könnte diese Fläche im „Innenbereich“ als günstige Grünfläche an die Rheinisch Bergische Siedlungsgesellschaft /RBS verkaufen. Nach einer Umwandlung in Bauland könnten dort neue geförderte Wohnungen errichten werden.
Falls die folgende Karte nicht funktioniert, bitte einmal auf das +/-Zeichen klicken.
Zwar würde sich der Preis des Grundstücks durch die Abgabe aus dem Baulandmanagement nochmal erhöhen, wäre aber immer noch sehr gut für geförderte Wohnungen nutzbar. Mit Fördermitteln des Landes ließe sich ein wirtschaftlich vertretbares und der Umgebung baulich angemessenes Projekt entwickeln. Durch den niedrige Grundstückspreis wäre es auch möglich das Objekt mit weniger Wohneinheiten und in niedriger Bauweise als sonst üblich wirtschaftlich zu gestalten.
Natürlich wäre es sehr schade um die schönen Bäume und deshalb sollte man diese bei der Planung neuer Häuser unbedingt einbeziehen, um möglichst alle Bäume und den Eindruck zu erhalten. Da drumherum hunderte Bäume und ein alter Baumbestand erhalten bleiben würden, wäre der Eingriff in die Umwelt im Wohngebiet Frankenforst gering.
Rücksichtnahme auf alten Baumbestand oder hohe Kaufkraft?
Es ist schon verwunderlich, dass ausgrechnet der „Belgischer Platz”, der sehr gut für eine neue Bebauung geeignet ist, bei allen bisherigen Erwägungen und Planungen für neuen Wohnraum konsequent ausgeblendet wurde. An dem ursprünglichen Charakter der “Villenkolonie Frankenforst” kann es nicht liegen, denn ähnliche Bauten gibt es in unmittelbarer Nähe am Waldgürtel.
Vielleicht hat die Mehrheit im Stadtrat ganz plötzlich ein Herz für den Baumbestand des Parks gefunden oder ist es doch eher eine vorauseilende “Rücksichtnahme” der Politik gegenüber der einflußreichen und kaufkräftigen Nachbar- und Wählerschaft?
Wenn die Stadt und SEB nicht endlich an anderer Stelle noch besser geeignete Grundstücke für preiswerten Wohnraum oder Notunterkünfte findet, so wie es die Landeregierung immer wieder fordert, sollte sie eine Bebauung “Belgischer Platz” nicht weiter mit einem ungläubigen und herablassenden Lächeln verwerfen?
Es ist wieder ein Jahr vergangen, ohne dass man neue preiswerte Wohnungen gebaut oder geplant hat. Stattdesssen diskutiert der Stadtrat Verkehrskreisel, Gewerbegebiete, Parkdecks, Verschiebung von Denkmälern oder neue teure Verschönerungen in der Stadtmitte u.a. Doch es muss unbedingt neuer Wohnraum zu bezahlbaren Mieten her! Die Rheinische-Bergische Siedlungsgesellschaft sollte schnell anfangen, mehr neue geförderte Wohnungen zu bauen.
Siehe auch: